Luftschutzstollen Hubertushöhe / Höhenweg Osnabrück

Klar zu erkennen ist, dass zumindest der Eingangsbereich (Gasschleuse) des Stollens mit Beton / Sandzementschlemme ausgegossen / verfüllt wurde...

An dieser Stelle könnte ein mutmaßlicher zweiter Eingang gewesen sein... Siehe dazu den Bericht unten!

Ein Zeitzeuge der frühen Nachkriegsjahre schreibt am 27. September 2014 zum Stollen:

"Bin 1942 geboren in Nahne wo jetzt der Höhenweg beginnt. War zig mal im Bunker mit meinen Freunden. Wir sind nicht nur durch den Haupteingang hinein gegangen, sondern auch durch den Notausgang. Der Bunker hat einen Hauptstollen 50-60 m, der in einem 90 Grad-Winkel nach rechts vom Haupteingang verläuft. Nach 20-30 m ein Nebenstollen links. Weitere 20-30 m ein Nebenstollen rechts vom Hauptstollen, der zum Notausgang führt. Dann der dritte und letzte Nebenstollen wieder links.
Ihr Foto, wo der zweite Eingang liegen könnte, stimmt nicht. Es ist die Position von Notausgang. Stand oben über der Eingangstür mit Rücken zum Eingang. Etwa 6-8 m nach links gehen. Dann gibt es einen schmalen Weg an der Kalksteinwand vorbei. Nach 30 m sieht man links Felsbrocken. Das ist der Notausgang. Die Felsbrocken wiegen etwa 30-50 Pfund und können bewegt werden. Heutzutage liegen auch abgefallene Bäume auf dem Pfad.
Zu erreichen ist der Bunker praktisch nur von der nördlichen Seite, da es ziemlich steil nach unten geht.

Ich glaube kaum, dass es über den Bunker Urkunden gibt. Allerdings dürfen sie meinen Aussagen Glauben schenken.
Der Grund:
Ich bin in Nahne während des Krieges geboren ... was natürlich nicht zählt ... fast gegenüber, wo jetzt der Höhenweg anfängt. Von der Zeit des Krieges, wo ich im Bunker war, gibt es absolut keine Erinnerung.
Aber schon als 8-, 9-, oder 10-Jähriger habe ich und oftmals mit anderen Jungs den Bunker ausgespäht. Dann als Teenager war ich oft im Bunker, und bin auch durch den Notausgang hinein sowie heraus gekrochen. Der Notausgang war schon in den 50ger Jahren mit Steinbrocken halb zugedeckt.

Ich bin zwar nicht gut im Zeichnen, aber könnte Ihnen trotzdem eine Zeichnung machen, wie man damals zum Bunker ging um Schutz zu suchen ... und die weniger passablen Wege zum Bunker von der nördlichen Seite her, wo der Paradies-Sportplatz ist und auch die Kleingärten anfangen.

Wo jetzt der Höhenweg beginnt, war früher ein kleiner Pfad, der zu unseren Hühnerstall führte. Die Häuser vor dem Bunkereingang am Paradiesweg sind teils auf einer Schuldhalde gebaut worden, denn die Stadt Osnabrück benutzte den Bombentrichter als ihre Schutt-Ablade für einige Jahre ... und ich steckte die Reifen an, welche dann tagelang brannten.

Zweiter Eingang:
Das ist ein Mythos. Einige Leute glaubten, der 2. Eingang wäre ein Eingang, der an der damaligen Hubertushöhe 1 zu finden war ... neben dem Gemeindehaus. Der Mieter in der 2. Etage -- Herr Katlun -- benutzte dies jedoch als Lager für seine Garten-Utensilien.

Die kleine "Schlucht", die Sie als zweiten Eingang bezeichnen ... war sehr wahrscheinlich ein Weg, um die Steine abzutransportieren. Denn der Steinbruch ging ja vom Bunker bis zum heutigen Schießstand.

Zum Bunker selbst: Wenn ich mich nicht irre, war ich zum letzten Mal entweder 1972 oder 1978 im Bunker. Der Bunker hatte zu dem Zeitpunkt meiner ersten "Erkundung" zwei Eisentüren. Die Außentür kann man noch sehen. In den späteren 50ger Jahren wurde eine innere Stahltür -- etwa 6 m vom Eingang -- von Unbekannten abgebaut. Auch vor den Notausgang gab es eine kleine Stahltür. Der Hauptstollen ist kaum länger als 50-60 m. Der Schießstand liegt wenigstens 200 m entfernt. Die angezeigte "Schlucht" führte und führt heute noch zum Anfang der Hubertushöhe an den Gärten der Hausbesitzer von Paradiesweg entlang...

In diese "Schlucht" kann man leicht von der Gartenseite klettern, jedoch gibt es Probleme, wenn man von der anderen -- wo teils Kleingärten sind -- Seite herunter kommen möchte. Da ich augenblicklich auf Besuch in Deutschland bin -- wohne seit 48 Jahren in Kanada -- hatte ich natürlich die Gegend des Bunkers besucht ... bin allerdings nicht zum Eingang hinunter geklettert -- es ist Vogelschutzgebiet. Eine Birke, die ich vor etwa 55 Jahren am oberen Teil des Bunkers gepflanzt hatte, steht noch.
Ich könnte Ihnen eine ziemlich ausführliche Zeichnung der Lage des Bunkers, das Bunkerinnere, und der Umgebung machen, bevor die Häuser gebaut wurden. Allerdings müsste das warten, bis ich zurück in Kanada bin. Mein älterer Bruder und meine Schwester können sich noch an die Zeit im Bunker erinnern."

 

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